Gaming

Wie lässt sich die geheime Tür zur unterirdischen Schatzkammer öffnen? Bei klassischen Adventure-Games wie „The Secret of Monkey Island“, auch Point 'n Click-Adventures genannt, kommt es nicht auf die schnelle Reaktion, sondern auf den Einfallsreichtum und die Logik an. Um das Ziel zu erreichen, müssen Sie Rätsel lösen, verschiedene Gegenstände geschickt kombinieren und Informationen sammeln. Denn im Zentrum der Handlung stehen in der Regel ein Komplott oder eine Schatzsuche.
Bei den modernen Adventures wie „Life Is Strange“ beeinflussen Sie mit Ihren Entscheidungen komplexe Geschichten. Dieses Genre orientiert sich oft an modernen TV-Serien, bei denen Sie die emotionale Bindung zu den Figuren entwickeln. Als mobile Games haben sich Spiele wie „Agent Alice“ zu einer eigenen Unterkategorie des Genres entwickelt. Die sogenannten „Hidden Objects“-Games sind für die Nutzung auf Tablet und Smartphone optimiert.

Adventure-Games haben meist keine Altersbeschränkung. Besonders komplexe Spiele sind allerdings erst für Kinder ab 12 Jahren geeignet.

Einen gefährlichen Fluss überqueren, sich durch den Dschungel kämpfen: Im Action-Adventure sind Mut und mentales Geschick gefragt. Sie manövrieren auf festgelegten Wegen oder in offenen Welten, entkommen Ihren Verfolgern oder bekämpfen Ihre Gegner. Dabei haben Sie ebenfalls Denkaufgaben zu meistern und Rätsel zu lösen – meist unter Zeitdruck.
Ob in kinderfreundlichen Fantasy-Abenteuern wie „The Legend of Zelda“ oder in hollywoodreifen Action-Blockbustern wie „Tomb Raider“: Als Held oder Heldin lösen Sie Schritt für Schritt eine zunächst unlösbar scheinende Aufgabe.

Altersfreigaben: normalerweise zwischen 12 und 16 Jahren. Sie variieren abhängig von Szenario und Action-Anteil.

Logisch denken und handeln, taktieren und brüten – darum geht es bei Denkspielen wie „Tetris” oder „Minesweeper”. Es gibt unterschiedliche Schwierigkeitsstufen – mit und ohne Zeitlimit. Sie sind als Smartphone-Games beliebt, wie beispielsweise „Quizduell”.

Denkspiele haben meist keine Altersbeschränkung. Sind die Aufgaben jedoch zu komplex, haben es jüngere Spieler manchmal schwer, sie zu bewältigen.

Das Genre „Gesellschaftsspiele” geht weit über Monopoly, Skat oder Schach hinaus. Sie haben sich mittlerweile zu Partyspielen entwickelt, die Sie mit Freunden oder Ihrer Familie spielen können. Die bekannteste Art sind hier Karaoke- und Tanzspiele wie „Singstar” und „Just Dance”. Im Vordergrund: der Spaß am gemeinschaftlichen Erleben.

Meist für die ganze Familie ausgelegt, sind diese Spiele für alle Altersklassen freigegeben. Daher sind sie, je nach Schwierigkeit und Anspruch, auch für Kleinkinder geeignet.

Als Urvater dieses Gaming-Genres gilt Mario. In den 1980ern befreite der bekannte italienische Klemptner mit Latzhose und Schnauzbart im Konsolenspiel „Super Mario Bros.” Prinzessin Peach. Damit legte er den Grundstein für Jump ’n’ Runs-Games. Der rasende Igel in „Sonic the Hedgehog” und der mutierte Beuteldachs in „Crash Bandicoot” sind weitere skurrile Protagonisten dieser Computerspiele-Art. Alles, was Sie dabei tun müssen, ist hüpfen, rennen, ausweichen und immer mal wieder austeilen – und dabei möglichst viele Gegenstände sammeln.

Die meisten Jump ’n’ Runs sind für alle Altersgruppen geeignet. Wegen ihres hohen Action-Anteils sind einige davon erst ab 12 Jahren freigegeben.

Unterhaltsame Logik-Aufgaben und kindgerechte Abenteuer: Das Genre „Kinder / Kreativ” ist auf die jeweilige kindliche Entwicklung abgestimmt und macht die Kleinen vor allem eins: neugierig. Dank spannender Denkaufgaben erhöhen Logik-Spiele wie „Fiete Choice” als Spiele-App die Konzentrationsfähigkeit und steigern die Medienkompetenz. Sie lassen Kinder kreativ handeln, ohne sie dem Lerndruck auszusetzen. Diese Games können Sie auch gemeinsam mit Geschwistern und Eltern spielen, was Ihren Gemeinschaftssinn fördert.

Aufgrund ihrer speziellen Kinderausrichtung sind Computerspiele dieses Genres für Kinder aller Altersgruppen freigegeben, oft auch ganz ohne Altersbeschränkung.

Bei Managementspielen sind Sie in der komplexen wirtschaftlichen oder politischen Umgebung unterwegs. Sie werden Geschäftsführer oder gar Präsident und können einen ganzen Staat regieren. Hier gilt es, ein dichtes Geflecht aus Ressourcen und Interessen zu beachten. So lernen Sie spielerisch vieles fürs reale Wirtschaftsleben und stellen Ihr Organisationstalent auf die Probe. Beliebt wie bekannt sind vor allem deutsche Management-Games wie „Der Patrizier”, „Pizza Connection” und „Die Gilde”. Auch deutsche Browser-Games wie „OnlineFussballManager” sind wieder groß im Kommen.

Spiele des Genres sind in der Regel ohne Altersbeschränkung freigegeben. Sie sind jedoch eher für Jugendliche als für Kinder geeignet, da sie teils recht anspruchsvoll sind.

In den Shooter-Games wird die virtuelle Spielwelt aus der Ich-Perspektive dargestellt – daher der Begriff „Ego-Shooter“. Es geht darum, schnell zu reagieren, um den virtuellen Gegner „zu vernichten“. Sie sind mit den Actionfilmen Hollywoods vergleichbar: explosive Materialschlachten und spannende Verfolgungsjagden sind wichtige Elemente. Dieses Genre hat unterschiedliche Kategorien: von cineastischen Einzelspielen und Mehrspieler-Duellen wie „Call of Duty“ oder „Crysis“ über taktische Games wie „Rainbow Six“ bis hin zu Romanadaptionen wie „Metro 2033“.

Die meisten Shooter-Spiele sind erst ab 16 Jahren freigegeben oder dürfen erst ab 18 Jahren gespielt werden.

Bei einer Simulation erleben Sie einen bestimmten Bereich der Realität. Dabei können Sie diese beeinflussen, ob unterhaltsam oder professionell. Die Themenpalette ist breitgefächert: von der Flugsimulation bei „Flight Simulator X“ bis hin zur digitalen Agrarwirtschaft wie in „Landwirtschafts-Simulator“. Diese Gaming-Art wird sogar in Unternehmen zu Trainingszwecken eingesetzt. Doch auch Lebenssimulationen wie „Die Sims“ gehören dazu. Hier handeln Sie in einer virtuellen Wohngemeinschaft oder kümmern sich um Ihre digitale Familie. Sie leben also in einer fiktiven Parallelwelt: Sie bauen ein Haus, lernen Leute kennen, arbeiten und verbringen Ihre Freizeit im Grünen.

Die Altersfreigaben variieren stark. Berufssimulationen sind eher für ältere Gamer geeignet.

In Rollenspielen bewegen Sie sich in Fantasy-Welten und erleben spannende Abenteuer. Als Heldenfigur kämpfen Sie gegen eine böse Hexe, jagen einen Drachen oder suchen nach einer verschwundenen Stadt. Oder Sie erstellen aus dem Charakterbaukasten einen eigenen Avatar wie in den Spielen der „Dragon Age”-Saga. Bestehen Sie Prüfungen – die sogenannten Quests –, werden Sie belohnt: ob mit Macht, Stärke, zusätzlichem Wissen oder sogar magischen Fähigkeiten. Somit sind Sie für weitere Abenteuer bestens gerüstet.

Eine wichtige Unterkategorie des Genres ist MMORPG: Massively Multiplayer Online Role-Playing Game oder zu Deutsch „Massives Mehrspieler-Online-Rollenspiel”. „World of Warcraft” ist hier wohl das Bekannteste, bei dem Millionen Gamer weltweit zusammen spielen.

Action-Rollenspiele sind eine weitere Art dieses Genres. „Lords of the Fallen” und japanische Rollenspiele wie „Final Fantasy” stellen dramatische Geschichten mit großem Figuren-Ensemble dar.

Die Altersbeschränkung variiert stark. Viele Rollenspiele sind jedoch für Kinder ab 12 Jahren und Jugendliche freigegeben.

Authentisch und realitätsnah sind die Sport-Spiele. Sie stellen Ihre Geschicklichkeit und Ihr strategisches Können unter Beweis – und das lebensecht als reale Sportstars, auf real existierenden Schauplätzen und mit aktuellen Saisondaten. Vom Autorennen wie „Forza Motorsport” über Fußball „FIFA” bis zum Basketball „NBA 2K” – für jeden Sport-Geschmack ist etwas dabei. Dabei können Sie mit mehreren Gamern einfach auf Ihrer Couch oder via Internet spielen.

Abseits der realistisch inszenierten Sport-Spiele sind Fun-Racer wie „Mario Kart” oder „Wii Sports Club” bekannt. Hier steht der Sportspaß im Vordergrund.

Die meisten Sportspiele können unabhängig vom Alter gespielt werden – mit ein paar wenigen Ausnahmen.

Serious Games vermitteln spielerisch ernsthafte Inhalte: lehrreich und spannend. Da sie komplexe Zusammenhänge interaktiv und grafisch anschaulich transportieren, werden sie häufig im Schulunterricht, der Aus- und Weiterbildung sowie in der Unternehmenskommunikation eingesetzt. Somit stellen sie eine Art „Applied Interactive Technologies” dar, APITs. Dabei werden Mechaniken digitaler Spiele in spielfremden Kontexten angewendet. Dieser Ansatz ist auch als Gamification bekannt und bedient sich Technologien wie Virtual und Augmented Reality.

Wenn mehrere Genres miteinander kombiniert werden, entstehen eigene spannende Gaming-Arten. Ein Beispiel für einen gelungenen Genremix ist das Online-Spiel „Minecraft”, bei dem Sie eine unermesslich große Spielwelt ganz nach Ihren Wünschen kreieren. Sie bedienen sich dabei zahlreicher digitaler Baukästen und kombinieren nach Belieben unterschiedliche Genres wie Action-Adventure, Rollenspiel oder Denk- und Strategiespiel.

Diese Spiele gibt es für alle Altersstufen.

Was die Art der Spiele angeht, sind die großen Single Player Experiences nach wie vor genauso beliebt wie bekannte Multiplayer-Titel. Vorreiter sind hier BR Games (Battle Royal) mit „Fortnite 2018” und „Apex Legends 2019”. Auch Social- und Messenger-Games rücken in den Vordergrund: Bei diesen Videospielen sind Gamer in die Handlung involviert, kreieren selbst Welten und teilen diese mit ihren Freunden.

Bei den aktuellen Technologien ist VR & Mixed Reality auf dem Vormarsch. Sie ist im Bereich Gaming zwar noch nicht so weit verbreitet. Doch ihre Beliebtheit steigt parallel mit der Verbreitung von Streaming-Diensten. Mittlerweile bietet beispielsweise Netflix Games an. Auch im Konsolen-Bereich stehen im kommenden Jahr spannende Launches an – wie Playstation 5 und Xbox Scarlett.

Nicht ganz brandneu, aber immer beliebter wird das Genre eSports, vor allem bei jüngeren Gamern. Laut dem Report der deutschen Games-Branche können sich zehn Millionen Spieler vorstellen, sogar eSports-Vereinen beizutreten. Twitch zeigt sich aktuell als optimale Live Viewing-Plattform für diese Gaming-Art.