Streamen Sie eigentlich klimafreundlich?

Über 20 Millionen Deutsche tun es jetzt schon regelmäßig, bis 2025 werden es sogar über 26 Millionen sein. Die Rede ist von Nutzern, die Videos online streamen – und dadurch pro Stunde rund 100.000 Kilogramm CO2-Emissionen verursachen. Das entspricht der Treibhausgasmenge von mehr als 400 Kurzstreckenflügen von München nach Berlin. Wie umweltschädlich stundenlanges Serienschauen tatsächlich ist, untersucht eine neue Studie des Umweltbundesamts

 Das Ergebnis: Mit Abstand am klimaschonendsten ist Streaming per Glasfaser.

Streaming-Angebote sind beliebter denn je

Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Allein von Februar bis März 2020 stieg die Nutzung von Streaming-Diensten und Cloud-Gaming um 30 Prozent. Laut Prognose des Netzwerkausstatters Cisco machen Videoinhalte mittlerweile 80 Prozent des Datenverkehrs in deutschen Telekommunikationsnetzen aus. 

Was viele Nutzer allerdings nicht wissen: Video-Streaming erzeugt Treibhausgasemissionen. Wie viel klimaschädliches CO2 durch die Nutzung von Netflix und Co. entsteht, hängt maßgeblich von der Übertragungstechnik ab. Zu diesem Schluss kamen Umweltbundesamt, Ökoinstitut und Fraunhofer-Gesellschaft, die gemeinsam die Auswirkungen von Streaming auf CO2-Ausstoß und Klima untersuchten.

Video-Streaming über Glasfaser ist klarer Klima-Gewinner

Die geringste Schadstoffbelastung entsteht, wenn Sie ein HD-Video zu Hause über einen Glasfaser-Anschluss streamen: 

Für die Highspeed-Datenübertragung fallen pro Stunde nur zwei Gramm CO2 an. Zum Vergleich: Nutzen Sie einen VDSL-Anschluss, bei dem die Datenübertragung via Kupferkabel erfolgt, wird pro Stunde Streaming doppelt so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt. 

Noch belastender für die Umwelt ist es, wenn Sie Videos unterwegs per Smartphone streamen: Wer seine Lieblingsserie im 5G-Netz anschaut, verursacht in 60 Minuten einen CO2-Ausstoß von fünf Gramm. Im 4G-Netz fällt mit 13 Gramm fast die dreifache Kohlenstoffdioxidmenge an. Im veralteten UMTS oder 3G-Netz kommen pro Stunde Video-Streaming sogar 90 Gramm Treibhausgase zusammen. Das entspricht einem 45 Mal höheren Schadstoffausstoß als bei einer klimaschonenden Glasfaser-Verbindung. 

Für die Ökobilanz spielen zwar auch Emissionen eine Rolle, die durch die Datenverarbeitung im Rechenzentrum entstehen. Diese Werte sind mit jeweils 1,5 Gramm CO2 pro Stunde jedoch vergleichsweise gering. Entscheidend für die Klimaverträglichkeit von Video-Streaming ist vielmehr, mit welcher Technologie die Daten von dort auf den TV- oder Smartphone-Bildschirm übertragen werden.

HD-Qualität ist klimafreundlicher als Ultra-HD-Auflösung

Auch bei der Video-Auflösung zeichnen sich deutliche "CO2-Effekte" ab.
Wer Ultra-HD-Videos streamt, verbraucht im Vergleich zu HD-Qualität die zehnfache Datenmenge – nämlich 7 GB statt 700 MB pro Stunde.
Sehen Sie sich Videos mit einer geringeren Auflösung an, sparen Sie also bis zu 90 Prozent Treibhausgasemissionen ein. 

Das lohnt sich vor allem, wenn Sie Geräte mit kleinem Bildschirm nutzen. Denn auf Smartphone- oder Tablet-Screens ist der Qualitätsunterschied für das menschliche Auge ohnehin kaum wahrnehmbar.

Je leistungsfähiger der Internet-Anschluss, desto "grüner" streamen Sie

Für den ökologischen Fußabdruck macht es einen großen Unterschied, ob Sie einen Hochgeschwindigkeits-Glasfaser-Anschluss oder eine veraltete Technologie wie das 3G-Netz für Video-Streaming nutzen. 

Ein konkretes Beispiel: Wer im Schnitt zehn Stunden pro Woche Serien oder Filme streamt, kommt im Glasfasernetz auf 1,04 Kilogramm CO2 pro Jahr. Über UMTS kämen bei derselben Nutzungsdauer jährlich 46,8 Kilogramm zusammen. Das entspricht der Treibhausgasmenge, die ein Flugzeug auf einer Strecke von 250 Kilometern ausstößt (52 Kilogramm). 

Überträgt man die Zahlen auf eine Millionenstadt wie München, fällt die CO2-Ersparnis durch eine moderne Glasfaser-Verbindung noch stärker ins Gewicht. In Mehrfamilienhäusern, in denen zu Spitzenzeiten alle Haushalte gleichzeitig online sind, lässt ein herkömmlicher VDSL-Anschluss auf Dauer nicht nur die Emissionswerte in die Höhe schnellen. Die hohe Datenauslastung zwingt das Kupferkabel-Netz früher oder später in die Knie: Lange Ladezeiten oder Aussetzer beim Streamen werden zum Ärgernis für die Bewohner.

Fiber to the Home: Nachhaltige Investition für mehr Klimaschutz

Die Lösung für ruckelfreies Video-Streaming mit der besten Klimabilanz: ein Glasfaser-Anschluss, der bis in die Wohnung der Verbraucher führt. Fiber to the Home (FTTH) ermöglicht Film- und Serienfans klimafreundliche Unterhaltung in Top-Qualität. Und es gibt weitere Argumente, die für einen Glasfaser-Ausbau sprechen:

  1. Highspeed-Surferlebnis: Mit Übertragungsraten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde garantiert ein Glasfaser-Anschluss Streaming ohne Stocken und Unterbrechungen. Das gilt natürlich auch für Online-Gaming oder Videokonferenzen im Homeoffice.
  2. Hohe Belastbarkeit: Drei Filme gleichzeitig streamen und währenddessen eine große Datei herunterladen? Mit Glasfaser kein Problem: Die Technologie sorgt auch bei paralleler Nutzung für blitzschnelle Datenübertragung.
  3. Wertsteigerung der Immobilie: Als Hauseigentümer machen Sie Ihr Gebäude mit Fiber to the Home fit für das digitale Zeitalter. Denn: Eine leistungsstarke, wartungsarme und sichere Datenverbindung für alle Bewohner ist schon jetzt unverzichtbar.

Wissenswertes zum Thema Glasfaser, Digitalisierung sowie aktuelle Bauprojekte.