SWM und M-net früher als geplant auf der Zielgeraden innerhalb des Mittleren Rings

Glasfaserschneller Münchner Netzausbau

10.09.2012 14:00

Die erste Phase des flächendeckenden Glasfaserausbaus in München steht kurz vor dem Abschluss – und früher als geplant werden die Münchnerinnen und Münchner davon profitieren. Aufgrund einer weiter optimierten Baulogistik konnten SWM und M-net bereits jetzt mit dem „Cluster 15“, dem Ausbaugebiet Schwabing-Nord, beginnen. Dieses Gebiet war eigentlich erst für das kommende Jahr vorgesehen. Es stellt mit knapp 1.200 Gebäuden gleichzeitig auch das größte der noch verbleibenden vier Ausbauareale dar.

Dr. Florian Bieberbach, Kaufmännischer Geschäftsführer der SWM: „Bereits heute sind zwei Drittel der Gebäude innerhalb des Mittleren Rings ans hoch­mo­derne Glas­fasernetz ange­schlos­sen. Damit haben rund 400.000 Münch­nerinnen und Münch­ner die Möglichkeit eines direkten Anschlusses an die Datenauto­bahn. Dies ermöglicht Internetanschlüsse mit einer Bandbreite von bis zu 100 Mbit/s“. Im Lauf des Jahres 2013 wird sich das engmaschige Netz endgültig durch alle Stadtteile inner­halb des Mittleren Rings ziehen, nachdem dann auch die verbleibenden Ausbaugebiete Bogenhausen-Nord, Harlaching-West und Sendling-West erfolgreich realisiert sein werden. Durch diesen enormen Glasfaserausbau wächst das SWM Hochleistungs-Daten­netz jährlich um weitere rund 80.000 km Glasfasern, etwa den 2-fachen Erdumfang.

Die SWM verlegen das Glasfasernetz, um künftig, wie von der Bundesregierung gefordert, fernauslesbare Zähler in­stallieren zu können. Die nicht selbst benötigten Leitungskapazitäten verpachten die SWM an M-net, über die die Kunden dann entsprechende Telekommunikations- und Internetlösun­gen von M-net oder anderen Anbietern beziehen können.

Die Partner SWM und M-net werden den Ausbau ab dem Jahr 2014 auch in Stadtgebieten außerhalb des Mittleren Rings fortsetzen. Langfristig soll ganz München erschlossen werden. Zunächst werden vorrangig Stadtgebiete mit einer relativ hohen Bevölkerungsdichte berücksichtigt, um möglichst schnell einer großen Zahl von Münchner Bürgerinnen und Bürgern die neuen Möglichkeiten bereitstellen zu können. Die Ausbauschritte erarbeiten SWM und M-net derzeit gemeinsam. Sobald die einzelnen Maßnahmen feststehen, werden SWM und M-net die Öffentlichkeit informieren.

Diese wichtige Zukunftsaufgabe schultern SWM und M-net gemeinsam: Im Jahr 2009 haben sie mit der flächendecken­den Glasfaser-Erschließung der ersten Stadtteile (Au, Neu­hausen und Teile des Westends) begonnen. Das war der Auftakt zur „Ausbauoffensive Glasfasernetz“. Jens Prautzsch, Sprecher der Geschäftsführung von M-net: „In diese Offen­sive investieren wir gemeinsam  über 250 Millionen Euro. Eine Anlage in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts München und in die Lebensqualität. Denn dank der Glasfaser profitie­ren nun auch Privatkunden, Selbststän­dige und kleinere Be­triebe von einem der schnellsten und modernsten Datennetze Europas. Es bietet ein Vielfaches der Leistungsfähigkeit aktu­eller Standard-DSL-An­schlüsse und damit völlig neue Anwen­dungsmöglichkeiten.“

Die Lösung ermöglicht dem Nutzer unter anderem den Zugang zu modernen Multimediaanwendungen. Ein Beispiel: Dauerte das Herunterladen eines Spielfilms (Dateigröße: 1,5 GB) aus einer Online-Videothek mit einem weit verbreiteten Standard-DSL-An­schluss weit über eine halbe Stunde, so lässt sich dieser per Glasfaser-Anschluss in nur rund zwei Minuten herunterladen. Auch die Upload-Raten, d.h. das Einstellen von Daten ins Internet, die sich in der täglichen Praxis zum Nadelöhr entwickeln, sind bei den neuen glasfaserbasierten Internetanschlüssen um ein vielfaches höher.

Über die neue hochleistungsfähige Glasfaserarchitektur stellt M-net zudem ein qualitativ hochwertiges (HD-)TV-Angebot mit einer breiten Auswahl an nationalen und internationalen Fern­sehkanälen in brillanter Ton- und Bildqualität zur Ver­fügung.

Meilenstein in der Infrastrukturentwicklung
Menschen und Unternehmen achten seit jeher auf eine möglichst optimale Infrastruktur, wenn sie sich niederlassen wollen. Im Zeitalter der Informations- und Medientechnik bedeutet das eine leistungsfähige Telekommunikationsanbindung. Anwendungen und Dienstleistungen, die über Internet und Datenleitungen angeboten werden, entwickeln sich rasant. Sie verändern Alltag und Arbeitswelt nachhaltig. Die bisher vorhandene Übertragungstechnik, die meist auf Kupferleitungen aus dem vergangenen Jahrhundert basiert, stößt an ihre Grenzen. Von einem flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes profitieren also alle Münchnerinnen und Münchner. Betriebe wie Architekturbüros oder Werbeagenturen, die schnell große Datenmengen transferieren müssen, erhalten durch das Glasfasernetz einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Somit wird die Glasfaser auch zu einem immer wichtigeren Kriterium auf dem Immobilienmarkt, sie wird Wert und die Attraktivität angeschlossener Wohn- und Gewerberäume deutlich steigern.

Mit dem flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes gehört München zu den Spitzenreitern dieser Technologie. Dr. Bieberbach: „Das Münchner Projekt zählt zu den größten seiner Art in Europa. Vom FttH-Council Europe, einem europäischen Zusammenschluss von Unternehmen, die in Glasfasertechnologie investieren, wurde es sogar als europäisches Leuchtturmprojekt bezeichnet.“

Flächendeckender Netzausbau
In München gab es bereits vor der „Ausbauoffensive Glasfasernetz“ ein großes SWM eigenes Telekommunikationsnetz aus Glasfaser. Die SWM benötigen es für den unternehmensinternen Datenverkehr. Rund 1.400 Kilometer Glasfaserkabel der SWM – das entspricht über 160.000 Kilometer Glasfaser – liegen inzwischen in den Böden der Stadt. Die freien Ressourcen in diesem Netz nutzte M-net in der Vergangenheit überwiegend für die Anbindung von Ge­schäftskunden. Für Privatkunden endete das Glasfasernetz dagegen in den Haupt­verteilern der Deutschen Telekom, wo die Signale auf alte Kupferleitungen übertragen wurden.

Im Rahmen der Ausbauoffensive haben SWM und M-net begonnen, die einzel­nen Häuser direkt mit Glasfaser zu er­schließen. Nach einem erfolg­reichen Feld­versuch im Jahr 2007 in Neuhausen wurde 2009 der stadtweite Ausbau begonnen. Im Jahr 2013 werden insgesamt 32.000 Gebäude mit knapp 350.000 Wohnungen innerhalb des Mittleren Rings angeschlossen – das ist die Hälfte des gesamten Münchner Wohnungsbestands.

Als Knotenpunkte richten SWM und M-net rund 40 zentrale Technik­räume ein, die „Fiber-Collects“. Von diesen aus wird stern­förmig jeweils ein Umkreis von ca. 1.000 Me­tern er­schlossen. In kleinen Gräben in den Gehsteigen verlaufen die Kabel­stränge, die jedes einzelne Gebäude mit dem Netz verbinden. Der eigent­liche Haus­anschluss erfolgt durch eine circa 4 Zentimeter große Boh­rung in den Keller, durch ihn wird das strohhalm­dünne Anschlusskabel verlegt. Im Keller wird neben den alten Tele­fonkästen der Telekom die moderne Technik angebracht, die die Glasfaser mit der vorhandenen Hausverkabelung verbindet. In den Hausanlagen selbst sind keine weiteren Installationen erforderlich, es entstehen weder Kosten noch Aufwand für die Hauseigentümer.

Rasche Arbeiten, geringe Belästigung der Anwohner
Die SWM sind bemüht, die Beeinträchtigungen für die Anwohner auf ein Minimum zu reduzieren. Die örtlichen Bauarbeiten gehen sehr rasch vonstatten: In einem ersten Schritt werden die Gehsteigplatten aufgedeckt, dann das Kabel verlegt und schließlich der Gehsteig wie­der geschlossen. In der Regel dauert diese Bau­stelle nicht länger als drei Tage, dann zieht die Ko­lonne weiter. Alle Betroffenen werden von den SWM früh­zeitig und umfassend informiert. Neben einem um­fangreichen Informationsangebot im Internet se­tzen sich die SWM im Vorfeld mit den Hauseigen­tümern in Verbindung. Außerdem erhalten die betref­fenden Haus­halte vor Beginn der Bauarbeiten einen Flyer in ihren Briefkasten, der alles Wissenswerte über das Programm enthält.

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